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Städte der Zukunft: Wie wird sich das Leben in urbanen Räumen gestalten?


04.03.2025 | Urbanierung
Städte sind Verwandlungskünstler. Sie wachsen, breiten sich aus und erfinden sich immer wieder neu – oft schneller, als wir es wahrnehmen. Bis 2050 werden voraussichtlich fast 70 % der Weltbevölkerung in urbanen Räumen leben. Doch wie werden diese Städte aussehen – und sich anfühlen? Statt Betonwüste erwarten uns vernetzte Ökosysteme: smarter, nachhaltiger und (hoffentlich) lebenswerter. Ein Blick auf die Ideen, Technologien und mutigen Experimente, die das Leben in der Stadt von Grund auf verändern.

Fliegende Fahrzeuge, Mega-Brücken, vollvernetzte Straßen und unterirdische Lebensräume – all das könnte bald zum urbanen Alltag gehören. Angetrieben von Big Data, dem Internet der Dinge und künstlicher Intelligenz ist diese Vision weniger Zukunftsmusik, als man denkt – denn manche Städte sind schon auf dem Weg dorthin.

Doch bei aller Technologie ist eines klar: Eine lebenswerte Stadt der Zukunft muss mehr sein als nur smart. Sie muss nachhaltig, inklusiv und lebendig sein. Technologie soll nicht den Menschen ersetzen, sondern ihm dienen – um eine neue Lebensqualität zu schaffen, ohne den menschlichen Aspekt zu verlieren.

Wie das gelingen kann, zeigen erste spannende Ansätze weltweit.

Go Down To Go Up In Quality

Urban land is running out, and the price of building upwards keeps climbing. So what’s the solution? Simple – build down.

Subterranean construction isn’t just a cool sci-fi trope. It’s a cost-effective, climate-friendly way to expand cities. With stable underground temperatures, heating and cooling costs can drop by up to 80%. And in disaster-prone areas, going underground can literally be a lifesaver. The reduced costs of not having to lay foundations doesn’t hurt either.

Cities that are already leading the way include:

  • Singapore, which is creating entire underground ecosystems – data centers, utility plants, and transport hubs that free up surface land.
  • Helsinki, which aims to keep its carbon footprint down and its skyline low. The Finnish capital has been developing a subterranean city with shopping centers, metro stations, swimming pools, as well as one of the world’s greenest data centers.

    Watch Helsinki Urban Underground Spaces, video by Helsingin kaupunkiympäristö, taken from YouTube.

Schauen Sie sich Helsinki Urban Underground Spaces an, ein Video von Helsingin kaupunkiympäristö, entnommen von YouTube.

Tunnel in die Zukunft

Wir sollten auch die Tunnel der Zukunft nicht vergessen. In Kuala Lumpur verbindet der Stormwater Management and Road Tunnel unterirdische Autobahnen mit Hochwasserschutz. Wenn die Monsunzeit bevorsteht, wird das obere Deck der Autobahn in einen Ableitungskanal verwandelt, um im Falle eines Hochwassers das Wasser von der Stadt wegzuleiten.

Gibt es noch etwas Spannenderes? Der Transport durch Tunnel wird einen Boom erleben. Die Bohrtechnologie ist heute viel schneller und günstiger, deshalb wird es in der Stadt der Zukunft mehr solche Lösungen geben. Beispielsweise plant London ein unterirdisches Tunnelnetzwerk, in dem pro Jahr 600 Millionen Pakete befördert werden könnten.

In den nächsten vier bis fünf Jahren könnte es das überirdische Tunnelreisesystem „hyperloop”1 auch in einer Stadt in Ihrer Nähe geben: Projektpläne gibt es in Indien, Dubai, Abu Dhabi, Las Vegas und der Schweiz. Swisspod entwickelt ein hyperloop-System, das in nur 17 Minuten Personen und Fracht von Genf nach Zürich bringen könnte.

Sehen Sie sich Tesla Underground Tunnel Automated Transportation System at Las Vegas Convention Center Loopan, ein Video von YOUCAR, entnommen von YouTube.

Brücken in die Zukunft

Die Brücke der Zukunft kann mehr, als nur zwei Punkte zu verbinden. Ein spannendes Beispiel ist derzeit in Washington, D.C. im Bau: Die 11th Street Bridge Park soll 2024 fertig werden. Sie wird vom Amphitheater bis zur Bootsrampe alles zu bieten haben, und es wird Fuß- und Radwege über den Anacostia River geben.

Auch die Skybridge macht von sich reden. Während einige spektakuläre Elemente wie ein Swimming Pool2 zwischen zwei Türmen in London Interesse wecken, bieten Skybridges auch praktische Lösungen. In den Städten der Zukunft wird es mehr sogenannte „abgeschlossene programmatische“ Skybridges geben, in denen Büros und Restaurants untergebracht sind, wie das Linked Hybrid Building in Beijing.

Damit die Bewohner die verschiedenen Ebenen und Mischnutzungsbereiche nahtlos erreichen können, werden Städte immer mehr auf Innovationen wie MULTI setzen, den ersten seillosen Aufzug, der nicht nur nach oben und unten fährt, sondern auch nach rechts und links.

Die Stadt der Zukunft macht die Mischung

Die Erschließung mit Mischnutzung ist die Zukunft der Stadt. Eben dieses Ziel verfolgt das ehrgeizige Unternehmen Sidewalk Labs aus Toronto. Diese Entwicklungen verwenden modulare Bausysteme, die das Wohn- und Geschäftsleben mit öffentlichen Einrichtungen und Parks verbinden.

Sie schaffen gemeinsame Umgebungen, die sich besser eignen, nachhaltige und energieeffiziente Bauinnovationen einzubinden. Beispielsweise können sie über ein eigenes Mikronetz versorgt werden, das vor Ort verfügbare erneuerbare Quellen nutzt. Die flexible Konstruktion kann sich mit den sich wandelnden Bedürfnissen der Stadt weiterentwickeln, sodass die Dynamik von permanentem Abriss und Neubau wegfällt.

Mischentwicklungen gibt es in allen möglichen Formen und Größen. In Medellín, Kolumbien, kann man sehen, wie verschiedene Gemeinden durch eine Brücke verbunden werden. So sind beispielsweise die Library Parks Mehrzweckbereiche, die Menschen aus verschiedenen Vierteln zusammenbringen, um ein neues städtisches Zentrum zu schaffen.

Sehen Sie sich Sidewalk, Smart City Toronto, Waterfront Toronto – The Port Lands Google Sidewalk Labs at Quayside an, ein Video von Unikron, entnommen von YouTube.

Die Straßen der Stadt der Zukunft sind smart

Big Data werden weiterhin analysiert, um eine geschicktere Nutzung der städtischen Dienste, Straßen und des öffentlichen Transports zu ermöglichen. Ein gutes Beispiel gibt es in Los Angeles, wo die Straßenlaternen darauf reagieren, was in ihrer Umgebung passiert. Wenn also beispielsweise viele Menschen nachts ein Stadion verlassen, leuchten die Lampen hell, um ihnen den Weg zu leuchten – oder blinken, um auf ein herannahendes Rettungsfahrzeug aufmerksam zu machen.

Die Fortschritte des Low Power Wide Area Networks und von 5G werden für eine bessere Konnektivität für unzählige Geräte und über weite Entfernungen hinweg sorgen. Städtische Apps werden mit Technologien der alternativen Realität (AR) verbunden, um intelligente, personalisierte Vorschläge zu machen und so ein höchst intuitives Stadterleben zu ermöglichen.

Die Zukunft ist mobil

In der Stadt der Zukunft wird es zweifelsohne weniger Autos und mehr autonome, selbstfahrende Fahrzeuge geben. Die Bewohner werden sich Autos teilen und öffentliche Transportmittel über eine App anfordern. Die Stadt der Zukunft ist für Fußgänger und Radfahrer gemacht, mit Lösungen von Fahrsteigen bis hin zu unterirdischen und oberirdischen Radwegen.

Und die nächste Generation des öffentlichen Transportwesens? Das fliegende Fahrzeug. Unternehmen wie Uber Elevate arbeiten derzeit an der Entwicklung von kleinen eVTOLs – elektrischen Fahrzeugen, die vertikal abheben und landen – mit der Agilität eines Helikopters und der Größe eines Autos.

Die Zukunft ist urban

Während einige Projekte für die Stadt der Zukunft, wie fliegende Fahrzeuge und unterirdische Gebäude, nach einem Science-Fiction-Roman klingen, basieren die meisten Ideen doch auf einem sehr bodenständigen Bestreben danach, die Nachhaltigkeit, die Lebensqualität und die Gemeinschaft an jenen Orten zu erhalten, die bis zum Jahr 2050 das Zuhause eines Großteils der Menschen sein werden.

Quellen

Magway
Architectural Digest

Bildnachweise

Helsinki Urban Underground Spaces, Video von Helsingin kaupunkiympäristö, entnommen von YouTube
Tesla Underground Tunnel Automated Transportation System at Las Vegas Convention Center Loop, video by YOUCAR, entnommen von YouTube
Linked Hybrid 1, Bild von Steven Holl, entnommen von Flickr
Linked Hybrid 2, Bild von Steven Holl, entnommen von Flickr
Linked Hybrid 3, Bild von trevor.patt, entnommen von Flickr
Sidewalk, Smart City Toronto, Waterfront Toronto – The Port Lands Google Sidewalk Labs at Quayside, Video von Unikron, entnommen von YouTube
Volocopter at IAA 2017 1, Bild von Spielvogel, aufgenommen von Wikimedia Commons